Fussreflex
Was ist Fussreflexzonentherapie?
Bei der Reflexzonentherapie geht man von einem ganzheitlichen Körperbild aus. Alle Körperteile sind der Lehre nach miteinander verbunden. Es wird davon ausgegangen, dass sich der menschliche Körper im Fuss widerspiegelt. Man kann also sagen, dass der Fuss wie eine kleine Landkarte den Körper und seine Beschwerden repräsentiert. Dadurch können durch gezielte Druckmassagen an speziellen Stellen am Fuss körperliche und seelische Beschwerden im restlichen Körper gelöst werden.
Wie wirkt Fussreflex?
Die Fussreflexzonenmassage ist eine auf Erfahrung abgestützte, volksheilkundliche Methode deren Wirksamkeit durch die Forschung bestätigt werden konnte.
Der englische Neurologe Sir Henry Head (1861-1940) beschrieb und definierte Hautzonen, die bestimmten Organen zugeordnet sind, die sogenannten „Headzonen“. Erkrankungen an den zugeordneten Organen lassen die entsprechende Hautzone mitreagieren, in Form von Schmerz, Berührungs- oder Überempfindlichkeit. Störungen, insbesondere Schmerzen in den Organen lassen sich über die entsprechende Hautzone beeinflussen. Solche therapeutischen Einflussmöglichkeiten sind Massagen, Wärmebehandlungen und Injektionen.
Es gibt eine wissenschaftliche Erklärung für diese Wechselwirkung zwischen Organen und Haut: Die Haut wird von vielen kleinen Blutgefäßen und einem dichten Netz von Nervenfasern durchzogen. Diese Nervenfasern entspringen als gemeinsames Nervenbündel dem Rückenmark. Sie ziehen zur Haut, zu den Muskeln und zu den Organen. So sind Haut, Muskeln und Organe alle miteinander verknüpft.
Der amerikanische Arzt Dr.W.Fitzgerald hat auf Grund indianischer Volksheilkunde und schulmedizinischer Kenntnisse die „Zonentherapie“ entwickelt. Er teilte den menschlichen Körper in zehn Längszonen, fünf auf jeder Wirbelsäulenseite ein. Diese Zonenlinien bezeichnete er als die zehn unsichtbaren Energiebahnen.
Auf der Basis dieser Zonentherapie kennzeichnete die Krankenschwester Eunice Ingham (1930) die Position der einzelnen Organe an den entsprechenden Zonen der Füße, die sie Reflexzonen nannte. Sie machte sich die Eigenschaft des Körpers, sich in allen Körperteilen zu spiegeln zu Nutze. So wie ein Abbild des Körpers an den Füssen zu sehen ist, gibt es auch eine Projektion des menschlichen Körpers auf dem Ohr oder der Hand.
Mit Reflex wird die Antwort des Körpers auf einen Reiz bezeichnet. Mittels spezieller Grifftechniken wird ein spezieller Bereich an den Füssen gereizt, und damit das zugeordnete Organ und seine Funktion stimuliert und harmonisiert.
An den Füssen gibt es 70 000 Nervenenden, die mit ihren Nervenfortsätzen im Beckenbereich in die Lendenwirbelsäule einmünden, respektive von dort kommen. Dank einer enormen Dichte an Nerven-Umschaltstellen im Beckenbereich, gibt es eine optimale Verbindung zu allen anderen Teilen des Organismus.
1980 gelang dem deutschen Neurologen Walter Froneberg der Nachweis von Verbindungen der Reflexzonen des Fußes zum Nervensystem.
Durch die Reflexzonenbehandlung werden Nervenenden und Rezeptoren in der Haut und Muskulatur stimuliert. Diese Impulse werden zum zentralen Nervensystem weitergeleitet. Es werden vor allem schmerzlindernde, krampflösende, Muskeltonus regulierende Effekte erzielt. Diese Impulse bewirken über das Zusammenspiel vegetativer Nervenfasern eine Regulation im Bezugsorgan.
Außerdem macht sich die Fussreflexzonenbehandlung einen weiteren Übertragungsmechanismus zu Nutze. Bindegewebe umhüllt als Faszie sämtliche Organe, Nerven, Blutgefäße und füllt alle Organzwischenräume. Es überträgt bioelektrische und hormonelle Impulse auf die Zellen und garantiert den Informationsfluss zwischen den verschiedenen Organsystemen.
Einen weiteren Wirkungsmechanismus bieten die Meridianpunkte. Nach der Philosophie fernöstlicher Heilmethoden ist der ganze Körper von einem Netz aus Energieleitbahnen, den Meridianen durchzogen. Beim gesunden Menschen zirkuliert die Lebensenergie ungehindert durch dieses Netz. .Schmerzen und Erkrankungen sind laut diesem Konzept Ausdruck energetischer Störungen. Diese Meridiane haben einen bestimmten Verlauf auf der Körperoberfläche. Meridianpunkte unter der Haut an den Extremitäten sind besonders wirkungsvoll und werden ebenfalls von Reflexzonentherapeuten genutzt.
Behandlungsablauf
Zunächst findet ein kurzes Gespräch statt, in dem der Klient den Grund seines Besuches und seine Beschwerden schildert.
Behandelt wird auf einer Liege, Kopf und Knie werden mit Polstern unterstützt, so dass die Lage als entspannt empfunden wird.
Der Klient trägt lockere bequeme Kleidung, die ihn nirgendwo beengt und die Zirkulation behindert.
Fussreflex Anwendung bei:
• Energielosigkeit
• Schlafstörungen
• Allergien / Asthma
• Arthritis / Rheuma
• Immunschwäche
• Menstruations- / Wechseljahresbeschwerden
• Schmerzen
• Chronische Beschwerden
• Regulierung der Hormonproduktion
• Vegetative- / Verdauungsstörungen
• Angstgefühle
• Aggressionen
• Depressionen
• Überlastungssituationen
Die Fussreflexzonenbehandlung ist empfehlenswert als Gesundheitsvorsorge, zur allgemeinen Entspannung oder begleitend bei Schwangerschaft, anderen Therapien, auch Psychotherapie. Die Heil- und Regenerationskraft des Körpers wird angeregt.
Geschichte
Die Massage an sogenannten Reflexzonen der Füße stammt aus uralten volksheilkundlichen Überlieferungen. Man findet sie in alten römischen Schriften, als Heilmethode vieler Indianerstämme, im antiken China (Akupressur hat ihre Wurzeln im gleichen reflektorischen Konzept), in indischen, indonesischen und afrikanischen Heilpraktiken. Das Wissen um diese reflektorischen Zusammenhänge kennt keine kulturellen Grenzen.
In Mitteleuropa gibt es im 16.JH. erste Schriftüberlieferungen von Ärzten. Dieses überlieferte Wissen wurde von dem amerikanischen Arzt Dr.med. William Fitzgerald (1872-1942) in Zusammenarbeit mit anderen Ärzten und Therapeutengruppen systematisiert und überprüft. 1917 veröffentlichte er ein Buch „Zone-Therapy“, das die Grundlage zu der heutigen weit verbreiteten Therapieform darstellt. Die Zonentherapie gehörte um 1925 zu den bekanntesten Therapieformen und Fitzgerald unterrichtete in ganzheitlich orientierten Kursen praktische Ärzte, Zahnärzte, Chiropraktiker, Gynäkologen, HNO-Ärzte sowie Therapeuten.
Die amerikanische Masseurin Eunice Ingham lernte die Arbeitsgrundlage von Fitzgerald in den dreißiger Jahren kennen, erweiterte sie und erarbeitete eine Landkarte des ganzen Körpers an den Füssen. Eine Zusammenfassung ihrer Erkenntnisse wurde 1938 veröffentlicht „Geschichten, die die Füße erzählen“. Diese Literatur führte dazu das Hanne Marquardt aus Deutschland die Reflexzonen-Massage bei ihr erlernte und in den sechziger Jahren nach Europa brachte.
Diese Methode hat einige Entwicklungsstufen durchlaufen, von einem jahrhundertealten, ursprünglich intuitiven Volkswissen hin zu einer zeitgemäßen manuellen Therapieform.